STATIONEN, BOXEN UND TUNNEL FÜR DEN PROFI-SCHÄDLINGSBEKÄMPFER – DARAUF KOMMT ES AN
- Juni 5, 2023
- Verfasst von Daniel Schröer
- 7 min. Lesezeit
- Pest Control

BOXEN UND TUNNEL: WO LIEGEN DIE UNTERSCHIEDE DER STATIONEN?
Sowohl Boxen als auch Tunnel dienen als eine Art Außengehäuse für Ratten- und Mausefallen. Sie lassen sich in der Regel entweder mit einem Universalschlüssel oder z. B. durch einen Drehmechanismus öffnen. In Boxen wird eine einzelne Schlagfalle platziert. Findet eine Ratte oder Maus den Weg ins Innere – angelockt durch einen Köder – so löst die Falle aus.
Bei Tunneln handelt es sich um Stationen mit zwei Mausefallen. Das Ziel besteht weniger im Anlocken einer Maus durch einen Köder. Stattdessen werden die Tunnel auf dem bevorzugten Laufweg einer Maus an der Wand entlang platziert. Da Mäuse gerne kleine Tunnel durchlaufen, erkennen sie die Falle nicht als Hindernis oder Gefahrt und laufen einfach hindurch. Egal, von welcher Seite die Maus durch den Tunnel läuft, ein Fang ist quasi garantiert.
Tipp: Bei Tunneln sollte darauf geachtet werden, dass die Maus eine kleine Lichtquelle auf der anderen Seite noch erkennen kann. Das bedeutet, dass Monitoring-Systeme wie Sensoren oder Kameras klein genug sein sollten, um den Tunnel nicht vollständig zu blockieren. Dadurch sinkt nämlich die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Fang, denn die Maus erkennt den Tunnel als Hindernis auf ihrem Weg.
6 TIPPS ZUR RICHTIGEN AUSWAHL VON STATIONEN FÜR DIE SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNG
- Die Station ist vom ersten Eindruck her stabil. Auf dem Markt gibt es große Qualitätsunterschiede. Glücklicherweise lässt schlechte Qualität sich in vielen Fällen recht schnell erkennen. Wurde zum Beispiel viel am Material gespart? Erwecken einzelne Teile der Station den Eindruck, leicht abbrechen oder anderweitig kaputt gehen zu können? Dann sind Sie wahrscheinlich auf ein günstig produziertes Modell gestoßen und sollten lieber weiter testen.
- Die Station ist geschlossen und lässt sich nicht einfach oder versehentlich öffnen. Gerade wenn Stationen mit Fallen mit hoher Schlagkraft ausgestattet werden, müssen sie einer Kollision mit einem Stapler genauso standhalten wie den neugierigen Fingern von Kindern. Das gilt insbesondere für Stationen, die im öffentlichen Raum zum Einsatz kommen. Dann bieten sich solche Stationen an, die sich nur mit einem Universalschlüssel öffnen lassen. Alternativ ist der Mechanismus zum Öffnen ein wenig versteckt, erfordert also vielleicht ein Drehen oder Schieben.
- Schlagfallen können einfach und möglichst fest in der Station montiert werden. Leider gibt es keine Einheitsgrößen für Fallen und Stationen. Wenn Sie sich also schon für eine Lieblingsfalle entschieden haben, die Stationen aber von einem anderen Hersteller beziehen möchten, sollten Sie die Kompatibilität erfragen und testen. Im besten Fall verfügt die Station über ein einfaches Klicksystem, damit bei der Installation kein zeitraubendes Herumschrauben nötig ist.
- Die Station verfügt über eine passende Konstruktion zur Köderaufnahme. Genauso wie sich die Schlagfallen befestigen lassen müssen, sollte auch ein Köder in der Station platziert werden können (es sei denn natürlich, es handelt es sich um einen Tunnel, der keinen Köder benötigt). Es gilt das Gleiche wie bei Punkt drei: Erkundigen Sie sich beim Hersteller zur Kompatibilität und nehmen Sie sich Zeit zum Testen.
- Die Station ist so wasserfest, wie es der Einsatzort erfordert. In vielen Betrieben wird täglich gekärchert, andernorts werden Fallen im Außenbereich aufgebaut oder müssen sogar sogar dauerhaft feuchtem Untergrund standhalten. Dann ist es wichtig, dass die Stationen entsprechend wasserdicht sind.
a. In erster Linie sollte Wasser nicht einfach eindringen können – die Station muss also ein Dach ohne Spaltmaße haben.
b. Schwappt doch einmal Wasser in die Station, können kleine Rinnen das Ablaufen erleichtern.
Es gibt sogar Stationen, die sich an der Wand montieren lassen (z. B. unsere Mäuseköderstation Swop-Box) und so gar nicht mit einem schlammigen oder dauerhaft nassen Boden in Kontakt kommen. Andere Stationen (wie unser Tunnel Runbox Robust) können schwimmen. - Die Stationen lassen sich mit Systemen zur digitalen Schädlingsbekämpfung kombinieren. Wenn Sie ein digitales Monitoringsystem nutzen möchten, müssen die entsprechenden Sensoren in der Falle Platz finden. Beim digitalen Monitoring wird jedes Auslösen einer Falle an ein zentrales System gemeldet und automatisch dokumentiert. Sie bekommen zudem eine Nachricht auf Ihr Smartphone, wenn ein Tier in die Falle gegangen ist und können so ganz gezielt Fallen kontrollieren und reinigen – und die routinemäßige Kontrolle entfällt. Auch wenn Sie zunächst ohne Sensoren starten, lohnt es sich, Stationen zu verwenden, die sich später „upgraden” lassen.
Mehr Informationen zum digitalen Monitoring finden Sie hier.


ZUSAMMENFASSUNG
Wie bei so vielen Kaufentscheidungen gilt auch bei Stationen: Wer billig kauft, kauft teuer. Günstige oder einfach unpassende Produkte gehen schnell kaputt oder erfordern eine unnötig zeitaufwändige Montage. Für neue Schädlingsbekämpfer, die sich gerade eine Grundausstattung zulegen, bietet es sich an, Fallen, Stationen, Beköderung und Sensoren zur Digitalisierung von einem Hersteller zu beziehen. Zum einen ist somit eine Kompatibilität der Systeme garantiert. Zum anderen lässt sich vielleicht ein Mengenrabatt aushandeln.
Aber auch die Kombination der Produkte ganz unterschiedlicher Hersteller ist in der professionellen Schädlingsbekämpfung nicht unüblich und lässt sich gut umsetzen, wenn Sie unsere sechs Tipps beachten. Im Zweifel ist es immer besser, einmal mehr nachzufragen und einmal mehr zu testen. Dann kann nichts mehr schief gehen.
Wir beraten Sie gerne!